Schreiben an Oma Berta:
Liebe Oma Berta,
du hast letzte Woche nach dem Nikolaus gefragt. Hier nun seine Geschichte:
Das wissen die Menschen vom heiligen Nikolaus
Geboren wurde ich um das Jahr
280/286 in Patra, das ist eine Stadt die ungefähr 60 Kilometer von meiner
späteren Bischofsstadt Myra entfernt ist.
Früher war Patara eine kleine Stadt. Jeder kannte Jeden. Schon dort war ich sehr
bekannt.
Um das Jahr 350 nach Christus war ich Bischof von Myra, dem heutigen Demre (oder
auch Kale) in der Türkei. Heute stehen dort noch Reste einer alten und schönen
Nikolauskirche.
Auf den Bildern könnt Ihr sehen, wie diese Kirche heute aussieht. Heute werden
dort aber keine Gottesdienste mehr gefeiert. Sie ist heute ein Nikolausmuseum.
Liebe Oma Berta, die Bilder kannst du im Internet sehen:
http://michael.soemer.bei.t-online.de/ich.htm
Viel wissen die Menschen leider nicht von mir. Sie kennen
mich als den "liebenswerten Nikolaus", als "Freund der Kinder" , "Patron der
Gefangenen" und als "Helfer in der Not". Und die Menschen haben Recht damit.
Es
gibt viele Geschichten, die von meinem Leben erzählen. Ihr kennt sicherlich
einige davon.
Wie ihr wisst, geht das Leben der Menschen eines Tages zu Ende. So war es auch
mit meinem Leben auf der Erde. Gestorben bin ich um das jahr 351 in Myra in der
Martyrionkirche. Dort war ich auch begraben.
Viele Menschen sind zu meinem Grab gekommen und haben gebetet. Sie haben sich an
die wunderbaren Dinge aus meinem Leben erinnert und baten um meine Hilfe. Diese
Kirche war bald zu klein und die Menschen bauten eine grössere und schönere
Kirche, der sie meinen Namen gaben. Und was denkt Ihr? Konnte ich diese Menschen
alleine lassen?
Nein, natürlich nicht. Jedes Jahr darf ich in verschiedenen Gestalten zu den
Kindern und Erwachsenen kommen und eine Freude bereiten. So wird bei den
Menschen mein Andenken bewahrt. Ja, ich bringe Freude. Wenn Euch Mama, Papa, Oma
oder Opa erzählen, dass ich die Kinder für ihre bösen Taten bestrafe, dann
stimmt das nicht! Der Nikolaus ist ein lieber und guter Mann, und das wird auch
immer so bleiben.
Meine Gebeine wurden aber im Jahr 1087 von Kaufleuten gestohlen und nach Bari in
Italien gebracht. Dort liegen sie heute in einer schönen und grossen
Nikolausbasilika und viele tausende Menschen kommen jedes Jahr, um mein Grab zu
besuchen.